Die Kallisophische Gemeinschaft ist eine neue Gesellschaft von Männern und Frauen, welche ihre Lebensweise aus Überzeugung und freien Stücken nach den Erkenntnissen der Kallisophie ausrichten und sich gemeinsam für einen wissenschaftlichen, ethischen und religiösen Fortschritt einsetzen. Weisheit, Liebe, Kraft und Schönheit bilden das Fundament, um gemeinsam dem zweiten kallisophischen Ziel – Eine Natur und Kultur des Himmels auf der Erde zu schaffen – zu dienen.

Die Kallisophische Gemeinschaft als eine vorbereitende Organisation zur Gründung einer kallisophischen Weltkirche

 Carl Huter schrieb am 20. November 1910: Die Kallisophische Weltgemeinschaft ist eine Gesellschaft von Männern und Frauen aller Gesellschaftskreise, welche eine wissenschaftliche, zugleich Herz und Gemüt befriedigende Weltreligion, die den sozialen Frieden und den Völkerfrieden einschliesst, wollen. Dieses soll erreicht werden durch aufklärende Leseabende, öffentliche Vorträge, sonntägliche Zusammenkünfte und Übungen in religiösen und ethischen Exerzitien zwecks Vorbereitung zu einem Neumenschen, dass zu einer Weltkirche der Weisheit, Liebe, Kraft und Schönheit führen soll, in welcher das Gute aller grossen Religionen vereinigt ist. Ein Austritt aus der Landeskirche ist nicht erforderlich, solange sich die Geistlichkeit nicht gegen diese Bestrebungen richtet, da durch Einberufung eines Weltreligionsparlamentes für das Jahr 1913 nach Leipzig im Anschluss an die Enthüllungsfeier des Völkerschlachtdenkmals versucht werden soll, alle die Religionen, die dem wissenschaftlichen, ethischen und religiösen Fortschritt wohlgeneigt sind, auf neuen Grundlagen zu einem Kartell der neuen Weltkirche zu gewinnen. Sollte dieses wider Erwarten nicht gelingen, so wird die Kallisophische Weltgemeinschaft ihre eigene Weltkirche konstitutuieren.


Grundthesen der neuen naturwissenschaftlichen Weltreligion "Kallisophie"

Die von Carl Huter gefundenen geistigen Schöpferkräfte und Entwicklungsprinzipien vom Urstoff bis zur Gottheit

1. Die grossen Massen scheinen sich nach mechanischen Gesetzen zu verändern, in Wirklichkeit lebt aber in ihnen ein empfindender Geist, denn ohne Empfinden kein Impuls und ohne Impuls kein Wille und keine Kraft. 

2. Alle mechanischen Kräfte wurzeln im Uranfang in der Empfindungskraft der Ursubstanz.

3.  Auch alle chemischen Kräfte wurzeln in Empfindungsenergien der Materie.

4. Vor der Entstehung der Lebewesen war die empfindende und wollende Materie da, die die Lebewesen entstehen liess. Auch diese hat sich durch innere Schöpferkräfte aus einfachen zu komplizierten und differenzierten Formen entwickelt.

5.  Die ersten Lebewesen, die aus der empfindenden Materie geworden sind, nährten sich von besonderen Destillationsprodukten dieser empfindenden Materie. Die Urmaterie schaffte aus sich heraus stets die Nahrung für die Lebewesen, die sie aus ihrem Schosse geboren hatte.

6. Das war eine Fürsorge für die Lebewesen, die auf Intelligenz und auf Wohlwollen der Materie schliessen lässt.

7.  Demnach ist zu unterscheiden: 1. Lebendige Grundmaterie mit Bewusstsein und Willen, 2. geschaffene Nahrung, 3. das bewusste Individuum.

8. Das Individuum steht im Kampfe um sein Dasein mit seinesgleichen; der Kampf wurde milder, je differenzierter das Nahrungsgebiet wurde, darnach bildeten sich die differenzierten Arten, die dann friedlich nebeneinander leben konnten.

9. Das stärkere und intelligentere Individuum und die stärkere und intelligentere Art wurden Sieger und Herrscher in diesem Daseinskampfe.

10. Die heilige Liebe, über sich hinaus Höheres zu schaffen, der Quelltrieb alles religiösen Fühlens und Denkens brachte das Edle und das Göttliche zum Werden.

11. Gutes Heiliges, Göttliches wurde durch den Glauben daran und in Verbindung mit dem festen Willen zum göttlichen Werden.

12. Über allem Kampf schafft das religiöse Leben den wahren Frieden, die Unsterblichkeit durch den Willen zur Unsterblichkeit, die Glückseligkeit durch den Willen zum glücklichen Leben in alle Ewigkeit.

13. Dieses aber ist ohne Allliebe, ohne unerschöpfliche Liebe aus sich selbst nicht möglich, daher sind die Liebe, die Güte, die Heiligkeit, die Grundbedingungen zur Unsterblichkeit, zur Glückseligkeit. Die Liebe, die Hoffnung und der Glaube an die Gottheit führen zu Gott und endlich auch zum göttlichen Zustand.

14. Wenn die ganze Materie lebende Individuen niederer und höherer Art geschaffen hat, so hat sie auch eine höchste Art und ein höchstes lebendes Individuum aus sich heraus geschaffen. Aus dem Allgeistigen ist das Eingeistige geworden. Der naturwissenschaftliche Beweis für das Dasein Gottes ist: 

15. Da alles strahlt und jedes kleinste Atom und Ätherilion geistige Strahlen aussendet, so finden alle die in dem Mittelpunkte der Welt ihren letzten Endpunkt, wo sie zur Ruhe kommen durch Neuschöpfung des höchsten Geistes. Alle Strahlen sammeln sich da zu einer Einheit; dieses höchste Eine wandelt alles Empfangene in sich um und bildet es zur höchsten Reinheit, Weisheit und Güte empor. Die geistigen Kräfte strahlt die Gottheit wieder aus und befruchtet damit ihre nächste Umgebung und schliesslich das ganze Weltall.

16. Alles Werden und Entwickeln kam aus dem Empfinden, aus dem Geiste des Guten, und dieser Geist des Guten führte zur immer währenden Neuschöpfung und Entwicklungssteigerung. Er schaffte Nahrung, Lebewesen und die göttliche Natur in den Lebewesen. Er schaffte die Gottheit, eine höchste Einheit, das Höchste und Heiligste, was es in der Welt gibt. Es gibt daher einen lebendigen, persönlichen Gott!

17. Ob dieser Gott selber in sich differenziert ist, ob er über sich hinaus auch noch etwas Höheres geschaffen hat? - Wer mag das bezweifeln? Gewiss wird es so sein!

18. Aber es bleibt uns Menschen vieles ein Geheimnis in der Natur und im Geiste, in der Gottheit und im ewigen Werden aller Dinge.

19. Aber eins wissen wir nun gewiss, die Gottheit ist unser aller Ruhepunkt, das vernünftige Ziel unseres Strebens, und Frieden bringt nur die Liebe, sie allein macht unsterblich und göttlich!

20. Der Glaube und die Gemeinschaft mit Gott führt aber zur Gottheit und zur wahren Glückseligkeit. Das ist mein wahrhaftiger, lebendiger Glaube, das sind die Grundlagen der neuen wissenschaftlichen Religion zu einer Weltkirche. Die Ethik dieser Religion ist in besonderen Spezialschriften behandelt.

Alle die, welche für diese Bestrebungen einer wissenschaftlichen Weltreligion Interesse haben und aufrichtige Wahrheit suchen, auch ihren Seelenfrieden und ihr persönliches Glück wirklich dauernd wollen, werden gebeten, sich der Kallisophischen Weltgemeinschaft als Mitglied anzuschliessen.

 Auch heute im Jahr 2023 behält diese Bestrebung für uns ihre Gültigkeit. Wer sich dem Kallisophischen Werk von Carl Huter verbunden fühlt und wen diese 20 Grundthesen im Herzen ansprechen, ist eingeladen sich uns anzuschliessen. Wir sind selber voll freudiger Bereitschaft, ohne jedoch direkt eine  Weltkirche oder Weltgemeinschaft anzustreben. Jede Verbesserungen lebensfeindlicher und liebloser Zuständen in unserer Welt, selbst im Kleinen, beginnen mit den eigenen Impulsen und Handlungen. Mit Demut und Liebe die Schönheit im Leben, selbstverständlich gemeinsam, zu mehren kann sich nur segensreich für alle Kreaturen wie für die ganze Menschheit auswirken.